Über den Pumpernickel

Es ranken sich die unterschiedlichsten Legenden um die Entstehung und Namensgebung des westfälischen Pumpernickels. Zu seiner Entstehung gibt es in vielen Gegenden Westfalens Geschichten von Bäckermeistern, die ihren Ofen aus Angst vor Plünderung und Zerstörung einmauerten und später darin ein vergessenes Roggenbrot fanden, welches im langsam abkühlenden Ofen lange gebacken war und nicht nur genießbar sondern sogar köstlich war. Auch gibt es Anekdoten von Bäckersfrauen oder Gesellen, die Brote zu spät in den Ofen gelegt und diese im abkühlenden Ofen vergessen haben... wer kann es heute noch sagen?

Die Namensgebung geht von glaubhaft, weil in alten Briefen erwähnt, bis zu weit hergeholt. So sagte angeblich ein napoleonischer Soldat, das Brot sei „bon pour Nickel“ („gut für Nickel“, Napoleons Pferd)“ – was für die damals Anwesenden wie „Pumpernickel“ klang.

Tatsache ist, dass die Westfalen selbst lange Zeit nur von Swattbraut (Schwarzbrot) gesprochen haben und vor hunderten von Jahren „Pumpernickel“ die Bezeichnung für einen derben, unkultivierten Mann war, sozusagen einen groben Klotz.

In seinen Kriegsaufzeichnungen schildert der Söldner Peter Hagendorf, wie er 1630 in Lippstadt ein Brot namens Pumpernickel kennenlernt und beschreibt es als einen großen, viereckigen Schleifstein, der Pumpernickel genannt wird. „… Aber ein gutes schmackhaftes Brot und ganz schwarz.“ Auch der Dichter Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen bezeichnete in seinem 1669 veröffentlichten Simplicissimus das westfälische Schwarzbrot als Pumpernickel.

Also haben die Westfalen wohl schon früh die einst abwertend gemeinte Bezeichnung Pumpernickel für ihr „grobes, klotziges“ Brot übernommen und eine westfälische Legende daraus gemacht.